SPD stellt erstes pädagogisches Konzept für Gemeinschaftsschule vor

Allgemein

Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 13.02.2012

SPD stellt erstes pädagogisches Konzept für Gemeinschaftsschule vor
Bildungssprecher Güll: Kinder müssen auch ohne krank machenden Leistungsdruck erfolgreich sein können

Keine Einsortierung von Kindern in Schubladen nach der Grundschule, kein krank machender Leistungsdruck und ein Ende des Schulsterbens: Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte der bildungspolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Martin Güll am 13. Februar das erste Konzept einer Gemeinschaftsschule vor - einer Schule, in dem Kinder alle gemeinsam, aber ihren persönlichen Leistungen entsprechend lernen können.

Die Eckpunkte des Konzepts sind:

Die Eckpunkte des Konzepts sind:

1. Die Gemeinschaftsschule legt ein Menschenbild zugrunde, das das Kind in den Mittelpunkt stellt und das Kind als seinen eigenen Baumeister betrachtet. Dazu heißt es im Konzept: Jedes Kind baut seine Persönlichkeit selbst auf. Das heißt: Ziel und Inhalt aller Arbeit eines Kindes dient dieser Aufgabe. Da die Gemeinschaftsschule von vornherein auf Heterogenität setzt, also die Verschiedenheit der Schülerpersönlichkeit zum Ausgangspunkt ihrer pädagogischen Überlegungen nimmt, ist sie in besonderer Weise auf Inklusion, also auf das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung ausgelegt.

2. Die Gemeinschaftsschule setzt auf längeres gemeinsames Lernen und ist damit eine Schule für alle Kinder. In der ersten Ausbaustufe wird sie als Schule der Sekundarstufe I von der fünften bis zur zehnten Klasse angeboten. Um den dramatisch angestiegenen Übertrittsdruck in der Grundschule abzumildern, verzichtet die Gemeinschaftsschule auf ein Übertrittszeugnis und schafft damit Zugang für Kinder mit ihren unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Weitergehendes Ziel ist es, die Grundschule in das pädagogische Konzept einzubinden und ein eigenes Oberstufenzentrum mit Abitur anzuschließen.

3. Grundlage der Gemeinschaftsschule ist der Qualitätsstandard der bayerischen Schulformen. Basis des gemeinsamen Lernens sind die Lehrpläne der Mittel- und Realschule sowie des Gymnasiums und die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards. Auf einem neuen pädagogischen Lernweg können am Ende des sechsjährigen Wegs in der zehnten Klasse sowohl der qualifizierende Hauptschulabschluss mit einer intensiven berufsorientierten Ausrichtung, einer der vier möglichen Realschulabschlüsse als auch der direkte Übergang auf eine berufliche oder gymnasiale Oberstufe erreicht werden.

4. „Neue Pädagogik – neue Schule“ ist das zweite Kapitel des Konzepts überschrieben. Die anspruchsvollen Ziele der Gemeinschaftsschule können nur mit einer Neuausrichtung der Pädagogik und der Lehrerrolle erreicht werden. Um der Heterogenität, also der Vielfalt des Lernprozesses gerecht zu werden, müssen die Schülerinnen und Schüler von einer eher passiv ausgerichteten Unterrichtsform (Frontalunterricht) in eine aktive, selbstgesteuerte Lernform gebracht werden. Dies gelingt vor allem durch das Kooperative Lernen und durch intensive Projektarbeit. Die Lehrerinnen und Lehrer werden von der dominanten Lehrerpersönlichkeit zum Lernbegleiter umgeschult. Das gesamte pädagogische Personal aus Lehrkräften aller Schularten, pädagogischen Förderlehren, Sozial- und Heilpädagogen und Förderschullehrkräften zur Verwirklichung der Inklusion wird in stabile Teamstrukturen eingebettet.

5. Die Gemeinschaftsschule ist eine rhythmisierte Ganztagsschule. Damit sind sowohl optimale Förderstrukturen möglich als auch eine verlässliche, fünftägige Betreuung der Schülerinnen und Schüler mindestens von 07:30 Uhr bis 16:00 Uhr, bei Bedarf auch länger.

"Gemeinsam mit sechs Bildungsexperten aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern haben wir exemplarisch für die Gemeinden Denkendorf und Kipfenberg im Landkreis Eichstätt das pädagogische Konzept für eine Gemeinschaftsschule entwickelt", so Güll. Die Gemeinschaftsschule soll keinesfalls die schon bestehenden Schulformen ersetzen, sondern lediglich ein zusätzliches Angebot für die bayerische Schullandschaft darstellen.

 
 

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