CSU-Bildungspolitik findet immer weniger Zustimmung

Allgemein

SPD-Bildungssprecher Güll: Bürokratische Einfalt statt pädagogischer Vielfalt - Gemeinschaftsschule zulassen - mehr Qualität bei Ganztagsangeboten

Der SPD-Bildungssprecher Martin Güll hat Kultusminister Spaenle heute in seiner Antwort auf dessen Regierungserklärung eine uninspirierte Politik attestiert. Die Bildungspolitik der CSU gehe an den tatsächlichen Herausforderungen vorbei. Güll: „Sie muten uns hier Selbstverständlichkeiten zu, die allenfalls von einem technischen Verständnis von Schule – oder besser von gutem Verwaltungshandeln zeugen, aber keinerlei Visionen und Ideen beinhalten. Aber in einem guten Kultusministerium muss die Pädagogik das Sagen haben und nicht die Bürokratie. (…) Bürokratische Einfalt kennzeichnet den bildungspolitischen Weg der CSU“, stellte Güll fest. Dieser Weg verliere laufend an Zustimmung in der bayerischen Bevölkerung.

Güll forderte, mehr Vielfalt an Schulen zuzulassen und sich neuen pädagogischen Formen zu öffnen. Dazu gehöre unter anderem die von der SPD vorgeschlagene Gemeinschaftsschule, die individuelles Lernen und Förderung mit mehr Gerechtigkeit verbindet. Das derzeitige Übertrittsverfahren von der Grundschule auf weiterführende Schulen als „individuelle Förderung eines jeden einzelnen Kindes“ zu bezeichnen, nannte Güll zynisch. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses forderte, die Pädagogik wieder zurück in die Grundschule zu holen und die Übertrittsnoten abzuschaffen.

Mit Blick auf die Gymnasien forderte der SPD-Bildungssprecher, die Lehrerversorgung deutlich zu verbessern. Die Unter- und Mittelstufe im achtjährigen Gymnasium müsse weniger Schulstunden enthalten und mehr Pädagogik bekommen. Für die Oberstufe forderte Güll eine flexible Durchlaufzeit und damit ein Gymnasium der zwei Geschwindigkeiten zu ermöglichen.

Der Mittelschule erteilte Güll eine klare Absage: Sie funktioniere nicht. Als Beispiel nannte der Bildungspolitiker den Mittelschulverbund Denkendorf und Kipfenberg, für den am Freitag das Aus kam. In Denkendorf gäbe es allerdings eine Chance, das frisch renovierte Schulhaus zu erhalten – als Gemeinschaftsschule, die aber aus ideologischen Gründen von der CSU abgelehnt werde. Dies Staatsregierung solle den Mut haben, auch Lösungen zuzulassen, die von den Menschen nachgefragt würden.

Schließlich deckte Güll den Etikettenschwindel bei Ganztagsschulen auf: Es sei nicht richtig, dass Bayern bereits eine 90-prozentige Abdeckung bei den Ganztagsangeboten habe. Güll: „Das gilt nur dann, wenn man jede Form der Betreuung, ob Mittagsbetreuung oder Hort an den Grundschulen oder offene Ganztagsgruppen mitzählt und den gebundenen Ganztagsformen gleichstellt. Die SPD will hier auf Qualität statt Quantität setzen, dennoch die Ausbaugeschwindigkeit deutlich erhöhen.“

Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 19.06.2012

 
 

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