Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Martin Güll hält eine flexible Eingangsphase in der Grundschule grundsätzlich für richtig und wichtig, fordert aber mehr Personal und kleinere Klassen. „Wir müssen den Übergang zwischen Kindertagesstätten und Schule kindgerecht gestalten und dem enorm breiten Spektrum der Kinder gerecht werden“, so Güll. Dafür sollten die Lehrkräfte Zeit und beste Bedingungen haben, um sich den Kindern zuwenden zu können. Eine Lehrerin allein könne das, zumal in größeren Klassen mit immer noch bis 28 Schülern, auf keinen Fall leisten. In der bestmöglichen pädagogischen Betreuung liege der Schlüssel für optimale individuelle Förderung, nicht in der Frage, ob ein Kind ein, zwei oder drei Jahre für die zweijährige Eingangsstufe benötigt, weiß der frühere Schulleiter.
Veröffentlicht am 01.02.2012
Petition für Freigabe des Elternwillens bei der Schulwahl abgelehnt - SPD-Bildungssprecher Martin Güll: Fundierte Argumente haben bei der Staatsregierung keine Chance
Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, Martin Güll, fordert die Freigabe des Elternwillens beim Übertritt in eine weiterführende Schule. Er unterstützt damit eine Petition, die von 40 Organisationen, unter anderem vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV), vom Bayerischen Elternverband (BEV) und dem Deutschen Kinderschutzbund eingereicht und heute im Bildungsausschuss mit den Stimmen der Regierungskoalition abschmettert wurde. „Ich bin enttäuscht über die kompromisslose Ablehnung des Anliegens. Auch für mich steht fest, dass das Übertrittsverfahren nach der Grundschule für viele Kinder eine enorme Belastung bedeutet, aber die Haltung der CSU ist wie in Beton gemeißelt. Keinen Zentimeter rückt sie ab, sie will den Notendruck und das Leiden der Kinder nicht beenden“, stellt Güll fest.
Veröffentlicht am 26.01.2012
AfB sammelte bisher über 2.100 Unterschriften Landshut: Die ‘Arbeitsgemeinschaft für Bildung‘ (AfB) im SPD-Unterbezirk Landshut machte an den fünf Oktober-Samstagen und beim Bildungsstreik Mitte November mit Infoständen Druck gegen die unsozialen Studiengebühren an Bayerns Universitäten und Hochschulen. Mit Unterstützung der Juso-Hochschulgruppe an der Landshuter Hochschule wurden Unterstützer-Unterschriften für die Massenpetition der SPD zum Abschaffen der Studiengebühren gesammelt. Dabei wurden Informationsmaterialen verteilt und viele gute Gespräche mit Bürgerinnen und Bürger aus allen gesellschaftlichen Bereichen geführt. „Die Infostände waren ein voller Erfolg“ zog Herbert Lohmeyer, der Vorsitzende der AfB Landshut jetzt Bilanz. Viele junge Menschen, Eltern von Studierenden, aber auch nicht betroffene Personen nutzten die Möglichkeit mit den Mitgliedern der SPD im Unterbezirk Landshut ins Gespräch zu kommen und sich zu informieren. „Der Zuspruch war sehr groß und viele Passanten sind stehen geblieben um mit ihrer Unterschrift ein Zeichen zu setzen“, so Lohmeyer weiter. Über 2.100 Unterschriften kamen an den sechs Infoständen für die Massenpetition der SPD-Landtagsfraktion zusammen. Diese wurden nun im Bayerischen Landtag an die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, MdL Isabell Zacharias, durch Valerian Thielicke und Herbert Lohmeyer übergeben. Damit steigt die Zahl der Unterstützer zur Abschaffung der Studiengebühren auf über 11.000. „Ein riesen Erfolg“, freut sich Herbert Lohmeyer, der als stellvertretender AfB-Landesvorsitzender auch Sprecher des Arbeitskreis Hochschule in der Landes-AfB ist. „Auch und gerade zwischen den Wahlkämpfen müssen wir zeigen, dass wir uns wichtiger politischer und gesellschaftlicher Themen annehmen und den Kontakt zu den Bürgern lebendig halten“, ergänzt Valerian Thielicke, der mit seinen 18 Jahren als jüngster Ortsvorsitzender Bayerns den SPD-Ortsverein Tiefenbach leitet, abschließend. Wegen des großen Erfolges überlegt der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Bildung die Infostand-Reihe auch im Januar 2012 fortzusetzen.
Veröffentlicht am 20.12.2011
Eine Gesamtschule aus Göttingen ist die beste Schule Deutschlands. stern.de verrät, was die Gewinnerin des Deutschen Schulpreises auszeichnet. Von Catrin Boldebuck
Bundespräsident Christian Wulff übergab am Freitag in der Berliner St. Elisabeth-Kirche den Deutschen Schulpreis. Die begehrte Trophäe ging in diesem Jahr an die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen. Zu dem bundesweiten Wettbewerb rufen jedes Jahr die Robert-Bosch-Stiftung und die Heidehof-Stiftung in Kooperation mit dem stern und der ARD auf.
Für den größten und mit 230.000 Euro höchst dotierten Schulpreis bewarben sich seit Beginn des Wettbewerbs vor fünf Jahren über tausend Schulen. In diesem Jahr waren es 119. Ziel ist es, gute Schulen zu finden, sie auszuzeichnen und zu Vorbildern zu machen. Damit alle anderen von ihnen lernen können. Bundespräsident Christian Wulff: "In den Schulen werden die Grundlagen für die Zukunft unseres Landes gelegt. Deshalb ist es so wichtig, dass exzellente Unterrichtskonzepte wie die der Preisträgerschulen Schule machen und von hervorragenden Lehrern umgesetzt werden."
Veröffentlicht am 15.12.2011
Bildungserfolg in Deutschland ist vom Geldbeutel der Eltern abhängig: Kinder armer Eltern erhalten seltener eine Empfehlung fürs Gymnasium und schlechtere Noten - trotz gleicher Leistungen.
Wer da hat, dem wird gegeben. Jedenfalls im deutschen Bildungssystem: Schüler aus armen Familien bekommen hierzulande häufig schlechtere Noten - auch wenn sie die gleiche Leistung wie Kinder wohlhabender Eltern erbringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Vodafone-Stiftung. Besonders gravierend wirkten sich diese sozialen Nachteile auf die Schullaufbahn beim Übergang von der Grundschule zum Gymnasium aus.
Für die Studie werteten deutsche und schweizerische Bildungsforscher die Ergebnisse mehrerer Schulleistungsuntersuchungen in Deutschland und der Schweiz aus. Dabei verglichen sie unter anderem die Schulnoten mit den Ergebnissen eines standardisierten schriftlichen Leistungstests mit mathematisch-naturwissenschaftlichen und sprachlichen Aufgaben.
Das erschreckende Ergebnis: Nur etwa jede zweite Empfehlung eines Grundschullehrers zum Besuch eines Gymnasiums geht auf die tatsächliche Schülerleistung zurück. Ein Viertel der Empfehlung werde dagegen durch die Schichtzugehörigkeit beeinflusst, weil Lehrer bei gleicher Leistung Kindern aus Akademiker-Elternhäusern eher eine Gymnasiallaufbahn zutrauen als Arbeiter- und Migrantenkindern.
Veröffentlicht am 15.12.2011