SPD fordert Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9

Allgemein

Bildungssprecher Martin Güll: Die vom Kultusministerium vorgestellte Broschüre weist auf Probleme hin, zeigt aber keine echten Lösungen auf

Für den SPD-Bildungssprecher Martin Güll täuscht die jetzt vorgestellte Broschüre des Kultusministeriums mit dem Titel „Individuelle Lernzeit am Gymnasium“ lediglich darüber hinweg, dass beim Gymnasium entscheidende Fragen nicht geklärt sind: Wie werden die Schüler und Schülerinnen in der Mittelstufe des G8 tatsächlich entlastet?

Spaenle glaubt, die Belastung der Schüler in der Mittelstufe durch drei Maßnahmen reduzieren zu können: Ein sogenanntes Frühwarnsystem, zusätzliche Förderangebote über den Pflichtunterricht hinaus und ein Flexibilisierungsjahr in zwei Varianten. „Die ersten beiden sind pädagogische Selbstverständlichkeiten, das Flexibilisierungsjahr ist eine andere Form des Sitzenbleibens und damit pädagogisch unsinnig und ein enormer organisatorischer Kraftakt“, so Güll.

Die Kinder und Jugendlichen bräuchten von Anfang an die Individualisierung ihrer Lernprozesse, damit auf die auftretenden Schwierigkeiten schnell und wirksam reagiert werden könne. Dazu benötige man aber deutlich mehr zusätzliche Lehrerstunden als die angekündigten sieben bis neun Stunden pro Gymnasium. Ungelöst bleibe auch das Kernproblem des G8, nämlich die vielen Pflichtstunden vor allem in der Mittelstufe, die zu Unterricht an bis zu drei Nachmittagen führen.

Notwendig ist aus der Sicht des Vorsitzenden des Bildungsausschusses Martin Güll eine echte Wahlmöglichkeit zwischen acht und neun Jahren Gymnasium. „Wer in acht Jahren zum Abitur will, kann das gerne in einem Ganztagsgymnasium machen, das genügend Freiraum lässt, die von der Kultusministerkonferenz geforderten 265 Pflichtunterrichtsstunden unterzubringen. Für viele Schüler wird aber eine neunjährige Form die bessere Lösung sein, da sie durch die geringere Pflichtwochenstundenzahl in der Unter- und Mittelstufe eine deutliche Entlastung bringt.“

Aber auch ein Gymnasium der zwei Geschwindigkeiten mit einem echten Wahlrecht brauche dringend eine grundlegende Überarbeitung der Lehrpläne und der Unterrichtsfächer und vor allem neue Lernformen wie das selbstgesteuerte Lernen und die Projektarbeit. „Statt Hochglanzbroschüren zu schreiben sollten sich bis zum Sommer die Fachleute aus der Schulpraxis und der Wissenschaft noch einmal zusammensetzen und wirklich tragfähige Konzepte erarbeiten, die dann auch parteiübergreifend konsensfähig sind“, forderte der SPD-Bildungssprecher. „Mit der Methode Spaenle, alles schön zu reden und schön zu schreiben, wird keine Ruhe ins Gymnasium kommen. Es ist nicht alles schlecht im Gymnasium, aber die entscheidenden Baustellen müssen gründlich beseitigt werden.“

Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 11.03.2013

 
 

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